Nicht den Mangel beklagen, sondern die Vielfalt zeigen

weird Magazin, November Ausgabe 2012

Interview mit Bernadette La Hengst | von Christine Stonat

weird: Dein neues Album „Integrier mich, Baby“ ist sozial- und gesellschaftskritisch, aber auch ein Album über die Liebe. „Bedingungsloses Grundeinkommen Liebe“. Braucht unsere aktuelle Welt mehr Liebe im Kampf gegen die Krise(n)?

Bernadette La Hengst: Krisen sind immer dazu da, etwas Neues entstehen zu lassen und die Welt braucht immer Liebe, um der Vergänglichkeit etwas entgegen zu setzen. Für mich ist eine neue Liebe immer wie ein Wunder. Ich kann mich selbst noch mal neu erfinden, dadurch werde ich zumindest für eine Zeit lang zu einem besseren Menschen. Ach, das klingt ja schlimm, aber ich lasse es mal so stehen. Meine utopische Idee von Liebe ist ja, dass man dadurch die Welt verändern kann. Aber ich benutze die Liebe in meinen Texten mehr als Bild, um ein gesellschaftliches Phänomen zu beschreiben, z. B. vergleiche ich die Bedingungslosigkeit der Liebe mit der eines Grundeinkommens. Das ist das, was sich eigentlich jeder wünscht, und wenn ich diese politische Forderung in ein Liebeslied übertrage, wird es vielleicht besser verstanden. Auch bei dem Titelsong „Integrier mich, Baby“ funktioniert dieser Trick sehr gut. Die Integrationsdebatte, die hierarchische Frage danach, wer hier eigentlich wen integriert, hab ich einfach in die Liebesbeziehung übertragen. Und zusammen mit tanzbarem Discosoul ergibt das dann meine Version von „Subversion durch Schönheit“.

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Liebe hat etwas Kapitalistisches

Junge Welt, 28.09.2012 | von Reinhard Jellen

Das Große im Kleinen und umgekehrt. Über Politik und Gefühl und das neue Album »Integrier mich, Baby«. Ein Gespräch mit Bernadette La Hengst

Bernadette La Hengst ist Sängerin, Komponistin und Theatermacherin. Und die einzige deutsche Soulsängerin
Selber schuld, Frau la Hengst: Wenn man politische Lieder schreibt, wird man als erstes gefragt: Warum machen Sie politische Kunst?
Ich habe mich dahin entwickelt. Mit meiner Vorgänger-Band Die Braut Haut Ins Auge war ich nicht so offensichtlich politisch, sondern eher privat unterwegs. In erster Linie wollte ich mir alles herausnehmen, was ich wollte, so wie die Jungs das auch getan haben. Eine Art Selbstermächtigung. Aber irgendwann brauchte ich neue Inspiration, und die Welt ist nun mal die größte Inspiration. Ich habe beim Schwabinggrad-Ballett mitgearbeitet. Wir haben Hierarchien hinterfragt und künstlerische Aktionen auf die Straße getragen, um auch Gegenreaktionen zu provozieren. Das macht mir Spaß und würde nicht passieren, wenn meine Lieder nur Selbstbespiegelungen wären. mehr >>

Prekär aus Leidenschaft

Bernadette La Hengst träumte vom großen Durchbruch. Der kam nicht. Also wurde sie zu einer rebellischen Lebenskünstlerin – und schreibt gegen die Resignation an.

Der Freitag, 04.03.2011 | Von Maxi Leinkauf

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Frau La Hengst, lassen Sie uns über das prekäre Leben reden …

Gern, das ist ja mein Lebensthema.

Sie plädieren in einem Lied für das Recht auf Faulheit.

Und in dem Lied Populistisches Paradies singe ich: ‚Ich möchte ein prekarisiertes, paneuropäisches, parasitäres, Papa-bezahlt-unser-Grundeinkommen populistisches Paradies.‘

Klingt nach Spaß-Bohème. Romantisieren Sie Ihr unsicheres Dasein?
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Bernadette La Hengst, Knarf Rellöm und GUZ sind DIE ZUKUNFT!

satt.org, 6. Mai 2010 | Von Chistina Mohr

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Deutschland hat eine neue Supergroup: Bernadette La Hengst, Knarf Rellöm und GUZ sind DIE ZUKUNFT! Im Gegensatz zu all den namenlosen Casting-Kaspern haben unsere drei allerdings wirklich was zu bieten, und zwar nicht nur eine beeindruckende Pop-Vergangenheit.

Ursprünglich nur für einen Auftritt beim Ritchie-Records-Festival gegründet, waren sich Bernadette, Knarf und Guz schnell einig, dass die ZUKUNFT eine Zukunft haben soll.

Das Album “Sisters & Brothers” mixt die typischen Stilmerkmale der ProtagonistInnen, Martin Büsser beschreibt es im Presseinfo so: “Da ist der einzigartige Dance-Pop von Bernadette La Hengst, der Soul-Punk von Knarf Rellöm und der unverkennbare Valium-Rock’n'Roll von Aeronauten-Sänger Guz.” Tatsächlich könnte man sich eine deutschsprachige Band-Kombi nicht knackiger und kühner wünschen; politisches Bewusstsein tanzt mit Hedonismus auf dem Tisch, und Links-sein bedeutet bei der ZUKUNFT nicht, zum Lachen in den Keller zu gehen:

“Mittelstandsproblemcamp” bringt die Verhältnisse ironisch auf den Punkt (“Wir essen Bioprodukte, entspannen bei Ökowein, tanken Biosprit, ernähren uns bewusst …”), “Mein Baby ist immer glücklich mit mir” dagegen ist ein sehr poetisches, ganz ernst gemeintes Liebeslied; und “Die Zukunft als Party”, “Ich kann den Hit hören” und der Titeltrack grooven wie die Hölle, nein, wie DIE ZUKUNFT!

Hier ein Interview mit Bernadette La Hengst, Knarf Rellöm und GUZ:

 
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Interview: Jungle World, Mai 2008

Eva Jantschitsch alias Gustav und Bernadette La Hengst im Gespräch über Pop, Feminismus, Ladyfeste und Blasmusik

Jungle World Nr. 22, 29. Mai 2008 | Ulrich Kriest und Michael Saager

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Während die älter gewordenen Jungs der so genannten „Hamburger Schule“ sich selbstzweifelnd und erschöpft die Wunden lecken (Frank Spilker, Rocko Schamoni), ihren spirituellen Regungen nachgeben (Tilman Rossmy), von den Segnungen des Kapitulierens schwadronieren (Tocotronic) oder sich gleich ganz auflösen (Blumfeld), erscheinen jetzt „Machinette“, das dritte Soloalbum von Bernadette La Hengst, und „Verlass die Stadt“ von Gustav (Eva Jantschitsch) aus Wien. Es sind zwei auf unterschied­liche Weise hochpolitische, abenteuerlustige und ­begeisternde Alben, die einiges gemeinsam zu haben scheinen.

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Bernadette La Hengst: Machinette

satt.org, April 2008 | Von Christina Mohr

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Bernadette La Hengst ist ein Phänomen in Sachen Multitasking. Alle ihre Aktivitäten aufzuzählen, ist beinah unmöglich, umso schöner ist es, dass La Hengst neben Kunst-, Hörspiel- und Theaterprojekten Zeit und Muße für ein neues Album fand. „Machinette“ heißt es und präsentiert seine Schöpferin einmal mehr als vor Ideen schier überschäumende Elektro-Soul-Chansonette.

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